Brennwerttechnik
Was ist Brennwerttechnik?
Wer schon einmal versucht hat, durch eine Diät lästige Pfunde anzunehmen, dem ist in Joule- und Kalorientabellen sicherlich auch der Begriff "Brennwert aufgefallen. Jeder Energieträger, ganz gleich, ob Lebensmittel oder Brennstoff, hat seinen spezifischen Brennwert. Der Brennwert ist immer die Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung frei wird.
Im Zusammenhang mit herkömmlichen Wärmeerzeugern und Energieträgern wie Öl und Gas ist der Begriff "Heizwert eher bekannt. Das ist der Wert der Wärmemenge, die von herkömmlichen Heizgeräten genutzt wird, um so genannte "fühlbare Wärme zu erzeugen. Aber: Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase enthalten auch heißen Wasserdampf, der ungenutzt durch den Schornstein entweicht.
Die Brennwerttechnik macht es möglich, auch die im Wasserdampf enthaltene Energie für das Heizsystem zu nutzen, indem sie durch Kondensation des Wasserdampfes wertvolle, zusätzliche Wärme gewinnt.
Bei den einzelnen Energieträgern ist die Differenz zwischen Heizwert und Brennwert unterschiedlich hoch. Bei Öl beträgt dieser Unterschied circa 6%, bei Erdgas hingegen rund 11%. Der Grund dafür liegt in der chemischen Zusammensetzung des Erdgases, bei dessen Verbrennung mehr Wasserdampf entsteht, als dies bei Öl der Fall ist. Damit ist der Zugewinn, der durch Brennwerttechnik bei Gas erreicht werden kann, deutlich größer.
Wo liegen die Vorteile von Brennwerttechnik?
Engergiesparende und umweltfreundliche Technologien werden angesichts der Belastung unserer Umwelt und der beschränkten Energiereserven unserer Erde immer wichtiger. Brennwerttechnik ist momentan die beste Art, kostbare Energie optimal auszunutzen. Sie reduziert sowohl den Energieverbrauch als auch die Emission und schont damit unsere Umwelt. Gleichzeitig bedeutet eine bessere Energieausnutzung auch eine Brennstoffeinsparung und kommt Ihrem Geldbeutel zugute.
Die bei der modernen Brennwerttechnik verwendete Verbrennungstechnik ermöglicht überdies eine saubere Verbrennung. Zum Beispiel betragen die NO X - Emission des Vaillant "Themoblock ecoTEC" weniger als 20mg/kWh.
Auf den Punkt gebracht ist Brennwert = Mehrwert - da, verglichen mit herkömmlicher Technik, mehr aus der gleichen Energiemenge herausgeholt werden kann. Das ist eine vernünftige Verbindung von Ökologie und Ökonomie.
Wie wird Wärme aus Abgasen gewonnen?
Das Herz eines Brennwertgerätes ist sein Wärmetauscher. Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase werden durch die besondere Konstruktion des Wärmetauschers bis unter 70° abgekühlt. Dabei wird die im Wasserdampf versteckte Wärme gewonnen und weitere, fühlbare Wäre erzeugt. Wie kommen Normnutzungsgrade von über 100% zustande ? Der Nutzungsgrad bezeichnet den Grad der Energieausnutzung, den ein Gerät mit einer bestimmten Energiemenge erreicht. Daher mag es irritieren, dass bei Brennwertgärten scheinbar mehr Wärme gewonnen als an Energie verbraucht wird.
Das ist physikalisch natürlich unmöglich.
Der so genannte Nutzungsgrad orientiert sich am Heizwert, also der Wärmemenge ohne die im Wasserdampf enthaltene zusätzliche Energie. Herkömmliche Wärmeerzeuger erreichen daher Nutzungsgrade bis zu 94 Prozent.
Durch die Nutzung der fühlbaren und zusätzlich latenten Wärme (Wärme aus Wasserdampf) werden bei Gas-Brennwertgeräten Werte von über 100% erreicht.
Beim Thermoblock eco-TEC" der Firma Vaillant liegt der Nutzungsgrad sogar bei 108%.
Wo ist die Gas-Brennwerttechnik einsetzbar?
Bei einem Neubau oder Umbaumaßnahmen stellt sich die Frage nach der geeigneten Heizungsanlage. Gas-Brennwertgeräte können grundsätzlich in jeder Warmwasserheizungsanlage eingesetzt werden. Besonders effizient wirken sie bei Heizungsanlagen mit niedrigen Systemtemperaturen wie zum Beispiel Fußbodenheizungen. Durch die geringe Rücklauftemperatur sind hier ideale Bedingungen für Brennwerttechnik gegeben. Vorhandene Anlagen sind oft überdimensioniert und eignen sich daher sehr gut für den Einsatz von Brennwerttechnik. Brennwerttechnik und die Warmwasserbereitung ? Der Thermoblock mit Brennwerttechnik macht es möglich, die Vorteile der Brennwerttechnik einerseits ausschließlich für die Heizung zu nutzen, bietet aber außerdem eine Kombilösung mit integrierter Warmwasserbereitung und - je nach benötigter Wassermenge - die Kombination eines Brennwertgerätes in einem indirekt beheizten Warmwasserspeicher.
Besonders platzsparende Lösungen sind mit Kombigeräten wie zum Beispiel dem „Thermoblock ecoTEC VCW" der Firma Vaillant für Heizung und Warmwasser möglich - insbesondere beim Einsatz in Wohnungen ein deutliches Plus.
Wie verhält es sich mit der Abgasführung?
Da es auch bei Gas- Brennwertgeräten technisch nicht möglich ist, die Kodensationswärme der Abgase restlos zu nutzen, enthalten diese immer noch eine gewisse Restfeuchtigkeit. Entweichen die Abgase durch den Schornstein, so kühlen sie dort weiter ab und es kondensiert auch hier Wasserdampf. Ein spezielles Abgasführungssystem sorgt dafür, dass sich dieser nicht im Schornstein niederschlägt und vermeidet dessen "Versottung. Dieses System lässt sich problemlos in einen normalen Kamin integrieren. Eine andere Möglichkeit, die zum Beispiel bei Neubauten interessant wird, ist der Verzicht auf einen herkömmlichen Schornstein zugunsten einer speziellen Luft-/Abgasführung. Hierdurch lassen sich erhebliche Bauskostenersparnisse realisieren.
Öl - Brennwerttechnik
Ölbrennwerttechnik ist weniger verbreitet als Gasbrennwerttechnik, sie nutzt die in den Abgasen enthaltene Abwärme. Hier sind Einsparungen von bis zu 15 Prozent gegenüber konventionellen Ölkesseln möglich. Im Gegensatz zu herkömmlicher Niedertemperaturtechnik beträgt die Abgastemperatur bei Ölbrennwerttechnik nur etwa 50 Grad Celsius.
Öl-Brennwertkessel konnten sich wegen des geringeren energetischen Zugewinns und auch der spürbar höheren Investitionskosten bislang noch nicht gegen den Öl- Niedertemperaturkessel durchsetzen.