Legionellen-Prohylaxe
"Legionärskrankheit: (engl.) legionaires' disease; syn. Legionellose, Veteranenkrankheit; 1976 erstmals beschrieben, als es nach einem Treffen amerikan. Kriegsveteranen in einem Hotel in Philadelphia zu einer Epidemie mit 180 Erkr. u. 29 Todesfällen kam; Err.: Legionella pneumophila (versch. Serotypen), weltweit verbreitet, auch in der Bundesrepublik Deutschland häufiger Erreger respirator. Infekte [...]."
"Legionella pneumophila f: [...] Vorkommen in Oberflächenwasser und feuchtem Boden [...]" (PSCHYREMBEL, 258. Aufl.)
Sind Legionellen eine ernstzunehmende Gefahr?
Ja und Nein. Mit einer Letalität (Todeshäufigkeit) von bis zu 20% der Erkrankten und einer bundesweiten Infektionsrate von ca. 8.000 Fällen pro Jahr handelt es sich um einen relativ gefährlichen Erreger. Ohne Vorsorgemaßnahmen besonders in großen Trinkwasserinstallationen kann eine Verseuchung nie ganz ausgeschlossen werden. Aber zur Beruhigung: In einer Fachgerechten Installation eines Privathaushaltes sollte es in unseren Breitengraden keine Probleme geben. Wichtig jedoch sind in der Planung und Durchführung einige "Kleinigkeiten".
Die richtige Planung
Legionellen vermehren sich vor allem in ruhigem Wasser mit einer Temperatur zwischen 30 und 45° C. Folgerichtig ist sowohl im Kalt- als auch im Warmwasserbereich diese Temperatur zu vermeiden. Das gilt auch für einen langfristigen Stillstand der Wasserzirkulation.
Je nach Größe der Gesamtanlage und dem Fassungsvermögen der Rohrleitungen zwischen Trinkwassererwärmer und Entnahmestelle muss nach festen Richtlinien über das Ausmaß der Zirkulation und der Temperatur entschieden werden.
Einige Beispiele:
- Ein Warmwasserspeicher mit einem Volumen von mehr als 400l muss eine gleichmäßige Temperatur von mindestens 60°C (an jeder Stelle des Speichers) gewährleisten
- Bei Anlagen ohne Zirkulationspumpe oder einer so genannten Begleitheizung darf das maximale Fassungsvermögen der Rohre zwischen Trinkwasserspeicher und Entnahmestelle 3l betragen
- Ein langzeitiges Abfallen der Systemtemperatur unter 60°C (bei Großanlagen) ist nicht zulässig
In öffentlichen Gebäuden und Anstalten und Großanlagen sollten zusätzlich Probentnahmestellen für mikrobiologische Untersuchungen installiert sein.
All diese und weitere Regeln sind dem Fachmann bekannt mit der richtigen Planung gibt es also nichts zu befürchten.
Wenn Sie spezielle Fragen haben, freuen wir uns, Sie beraten zu dürfen!