ABC der Haustechnik

Niedertemperaturtechnik - was ist das?

Eine Ursache für den wachsenden Treibhauseffekt durch energiebedingte Emission ist Kohlendioxid. Zum Teil stammt es aus der Verbrennung von fossilen Energiearten. Gebäudeheizungen tragen hierzu einen großen Teil bei. Veraltete Heizungsanlagen sind wesentlich am Kohlendioxidausstoß und an der Emission anderer Spurengase beteiligt und somit mit für den Treibhauseffekt verantwortlich.

Die Industrie ließ sich bei der Lösung dieser Aufgaben von der Erhöhung der Nutzungsenergie und damit einer möglichst hohen Nutzung der Heizwerte verschiedener Energiearten leiten. Die Niedertemperaturheizung ist heute bei den bestehenden Anlagen vorherrschender Stand der Technik. Nur die weiterentwickelte Brennwerttechnik bringt bessere Nutzungsgrade und einen geringeren Schadstoffanfall. Ja nach Alter und Zustand einer Anlage früherer Bauart kann Niedertemperaturtechnik rund 10% - 20% Energien einsparen. Etwa in gleicher Höhe liegt die Minderung des Schadstoffausstoßes.

Bei Niedertemperatur - Heizanlagen ist im Vergleich zu früher üblichen 90/70°C - Heizungen die Betriebstemperatur in der gesamten Heizanlage deutlich niedriger. Sie wird ständig angepasst und von der Außentemperatur abhängig gleitend gefahren. Je geringer der Unterschied zwischen der Betriebstemperatur und der Umgebungstemperatur ist, desto weniger Wärme geht ungenutzt verloren.

Beim Niedertemperaturkessel sind Kessel- und Vorlauftemperatur praktisch identisch. Ein Mischer oder Mischventil ist in der Regel nicht mehr erforderlich. Infolge der niedrigen Vorlauftemperaturen nehmen die Wärmeverluste ab, welche sich auf dem Weg des Heizwassers vom Kessel zu den Heizkörpern einstellen. Darin liegt der wesentliche Unterschied zur herkömmlichen witterungsgeführten Vorlauftemperatur-Regelung.

Auch wenn der Brenner still steht, gibt der Niedertemperatur-Heizkessel weniger Wärme an die Luft im Heizraum ab. Brenner und Luftabsperrklappen sorgen dafür, dass weniger Wärme ungenutzt durch den Schornstein raucht. Die Abgas-, Abstrahl- und Bereitschaftsverluste betragen zusammen etwa nur noch 10%.

Die Vorteile der 2-Stufen-Technik

Durch die 2-Stufen-Technik der Gas-Heizkessel wird die Schalthäufigkeit während der Heizperiode laut Erkenntnis der Firma Vaillant Heiztechnik um ca. 70% reduziert. Das bedeutet eine deutliche Reduzierung der Emissionen gegenüber einem Heizkessel mit einstufigem Brenner.

Energieeinsparung durch 2-Stunfen-Technik mit Lambda-Steuerung

Die langjährige Auswertung von Wetterdaten hat gezeigt, dass die meiste Zeit des Jahres in der Übergangszeit, das heißt zwischen -2°C und +14,5°C, geheizt werden muss. Die mittlere Häufigkeitsverteilung unserer Heiztage können sie der Skizze rechts entnehmen.

Daraus ergibt sich, dass die maximale Kesselleistung nur an wenigen Tagen im Jahr benötigt wird. Der größte Anteil der Jahresheiztage kann mit der Kleinlaststufe des 2-stufigen Heizkessels abgedeckt werden.

Das bedeutet die 2-Stufen-Technik mit Lambda-Steuerung ergibt einen hohen Normnutzungsgrad mit entsprechender Energieeinsparung gegenüber Heizkesseln mit einstufigem Brenner. Der Nutzungsgradgewinn ist entsprechend hoch, da der Heizbetrieb überwiegend im oberen Bereich der Außentemperatur erfolgt.

Umweltschonung durch minimierte Emissionen

Geringerer Energieverbrauch bedeutet weniger Abgas und damit weniger Emissionen (CO 2 , NO X und CO). Die 2-Stufen-Technik mit Lamda - Steuerung ist damit vom Prinzip her schon vorteilhaft. Darüber hinaus wurde bei der Brennerkonstruktion besonderer Wert auf die NO X Reduzierung gelegt. Bedarfsangepasste Betriebsweise auch bei der Warmwasserbereitung

In Verbindung mit einem indirekt beheizten Speicher - beispielsweise der Wassererwärmer vom Typ "VIH" und mit dem Heizungsregler "VRC Set Calormatic MF" - arbeitet der 2-stufige Gas-Heizkessel ebenfalls optimal. Die Speicherladung erfolgt wahlweise entweder nur mit der ersten Brennerstufe oder aber stufenweise. Bei Stufenweiser Speicherladung wird bis zu einer bestimmten Kesseltemperatur (z.B. 75°C) die zweite Brennerstufe (100%) eingeschaltet und anschließend bis zum erreichen der gewünschten Speicherwassertemperatur mit der ersten Brennerstufe weiter aufgeheizt. Das ermöglicht eine bedarfsangepasste, wirtschaftliche Speicheraufladung mit geringer Schalthäufigkeit des Brenners.